Musik

MUSIK
- Musik aus der und über die
Region Mainfranken, Tauberfranken,
Badisches Frankenland, Württembergisch Franken,
Hällisch-Franken und Franken-Hohenlohe -

 

Landsknechtlied "Wie es in der frenkischen bauren krieg ergangen ist"

Das schon 1525 gedichtete Spott- bzw. Landsknechtlied über den Bauernkrieg in Franken geht kurz auf die Schlacht von Königshofen ein. Über den Verlauf der Schlacht vermag die Strophe allerdings nur wenig mitzuteilen:

"Sie wichen bald und liefen ser
Wol nach dem Wald stund ir beger
Ir keiner dorft sich weren.
Do bliben bei sechstausent man
Di ir leben da verloren han
Allda thät man sie scheren."

 

Richard Trunk

Aus Tauberbischofsheim stammender Komponist mit NSDAP-Parteibuch (Eintritt 1931) und 5 NS-Opera, u. a. von Herbert von Karajan 1935 aufgeführt. Mehr zu Richard Trunk

Auf CD sind nur wenige Werke Trunks erhältlich: Lebendige Vergangenheit - Lauritz Melchior Vol. 2 - Insgesamt 4 Lieder, die wohl von einer zerkratzten Platte auf CD überspielt wurden. Weder so noch so ein musikalischer Genuß!

http://www.klassika.info/Komponisten/Trunk_Richard/wv_gattung.html
Ein bisher bescheidenes Werkverzeichnis!

http://www.verlagsdruckerei-schmidt.de/site/suchestart.asp?offset=270
Ausgewählte Werke Trunks im Auftrag des Kuratoriums der Richard-Trunk-Gesellschaft

http://www.musikhochschule-muenchen.mhn.de/index.htm?verschiedenes/chronik.htm
Hochschule für Musik und Theater München

 

Paul Hindemith, Mathis der Maler. Oper in sieben Bildern. 1935

Ein musikalisches Gedenken an die Schlacht von Königshofen leistet das vierte Bild "Königshofen" von Paul Hindemith's Oper in sieben Bildern "Mathis der Maler" (1935). Diese ist nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Symphonie von Hindemith! Die Lautuntermalung reflektiert - besonders im ersten Auftritt - die Taubertaler Hoffnungen des Aufstandes, die Bedrohung des Heranzuges durch den Schwäbischen Bund, das dramatische Schlachtgeschehen, die Niederlage.

Allerdings folgen Text und Musik Hindemiths der falschen Darstellung der Schlacht, nämlich der weit verbreiteten Ansicht, daß die Bauern der bündischen Reiterei von vornherein unterlegen wären: "Was vermögen wir wider des Truchseß Heer?" und besonders deutlich in den Ausrufen: "Kennt ihr die bündischen Reiter? Sie reiten nieder, was ihnen begegnet!" Gegenüber einer geschlossenen Wagenburg, wie sie die Bauern auf dem Turmberg in Position gebracht hatten, gab es für die Reisigen keine direkte Möglichkeit des Eindringens und Angreifens. Die Wagenburg, gebildet aus Reißwagen, schloß das Kreisrund wie ein Palisadenwall, versehen mit Schießscharten, hermetisch ab.

Auch die Zeichnung einer Untergangshaltung bei den Bauern, vielleicht sogar einer Sehnsucht nach dem Tode, die eingesetzte Resignation und Hoffnungslosigkeiten, spiegelt nicht die historisch reale Situation wieder, sondern vielmehr die Töne und Färbungen der Geschichtsliteratur der zwanziger Jahre, besonders die vielen Publikationen zum vierhundertjährigen Jubiläumsjahr 1925, in die sich größtenteils völkisches Gedankengut, die Blut und Boden Ideologie, das Sein zum Tode, eingegraben hatte.

In der völkisch kontaminierten Geschichtsschreibung wurde eine fehlende Manneszucht bei den Bauernmassen bemängelt: sie hätten geplündert, wären gewalttätig gewesen, hätten viel Wein gesoffen. Es wurden heroische Führergestalten gezeichnet. Plünderungen, Zerstörungen, Blutbäder, Gemetzel durch die Bauernhaufen waren das Thema.

Diese dominierenden Tonlagen haben sich auch auf die Hindemith'sche Darstellung der Bauernkriegsereignisse am 2. Juni abgefärbt (Eroberung der Stadt, zerstörte Gebäude, umherlungernde Bauern, Gewalt gegenüber dem Graf Helfenstein und gegenüber Mathis usw.), obwohl Hindemith ein von den Nazis verfemter Künstler war. Er hatte allerdings bei seinen historischen Studien auf die zeitgenössische Literatur zurückgegriffen und diese zu unkritisch einfließen lassen.

Hindemith schöpft in seinem "Mathis" seine biographisch bedingten Kenntnisse der Fränkischen Region aus. Grünewald wirkte als fürstbischöflicher Maler in Aschaffenburg, dem 2. Regierungssitz des Mainzer Bischofs im Mainzer Oberstift. In Hanau geboren, hat Hindemith deshalb die nahe gelegene Stadt Aschaffenburg früh kennen gelernt und ist auch so auf sein Sujet des "Mathis", und damit auch auf den Bauernkrieg, gestoßen. Im Begleittext zur Oper finden sich Hinweise auch zur "Stuppacher Madonna", ursprünglich in die Aschaffenburger Stiftskirche gehörend und auf die Tauberbischofsheimer Kreuzigungstafel (jetzt in Karlsruhe).

In den Worten des Domchedanten des Mainzer Domkapitels, Lorenz von Pommersfelden, spürt Hindemith die versteckte Botschaft des Tauberbischofsheimer Kreuzigungsbildes auf, das die schrecklich gepeinigte Gestalt Jesus vom Isenheimer Alter aufnimmt und nochmals verstärkt: "Das Kapitel ist gegen den Maler da. Einen kranken Bettelmann stellt er uns als Heiland hin. Für uns ist ein Heiliger kein Bauer." (Zweites Bild, Vierter Auftritt) Aber für Grünewald sind die Leiden des Herrn die Leiden der (fränkischen) Bauern. Als Sympathisant der fränkischen Bauern nimmt "Mathis" an der Schlacht vom 2. Juni bei.

Wie Hindemith im Begleittext einräumt, will er kein Werk leisten, das Kunsthistorikern genügen soll. Dies gilt auch für die geschichtlichen Zusammenhänge, die in der Oper entweder kurz gefaßt oder auch aus Verständnisgründen zusammengefaßt, zusammengebracht werden müssen.

3-CD-Box, Aufnahme des Westdeutschen Rundfunks, Köln, 30. April – 9. Mai 1990, Studio Stoberger Straße. Produktionsleitung: Heiner Müller-Adolphi, Christoph Held. Tenor: Josef Protschka. Chor des Norddeutschen Rundfunks – Kölner Rundfunkchor – Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester. Leitung: Gerd Albrecht. 1994 WERGO Schallplatten GmbH, Mainz

 

Norbert Glanzberg

1910 in Rohatyn bei Lemberg (Galizien) geboren, aufgewachsen in Würzburg. Gest. 25. Februar 2001 in Neuilly bei Paris. Filmkomponist. 1933 Emigration nach Frankreich. Befreundet mit Edith Piaf.
Literatur: Astrid Feyeisen: Chanson für Edith. Das Leben des Norbert Glanzberg. 2003

 

Slack Season [Stefan Trunk / Jürgen Bauer / Lothar Berberich unter der textlichen Mithilfe von Stefan Popien], LP/MC "Lieder für den Bundschuh", Schwabhausen 1980

Slack Season waren aus Amorbach stammend im Traum-a-Land-Umfeld aktiv. In der Auseinandersetzung um eine geplante Teststrecke bei Boxberg leisteten sie im Bundschuh-Widerstand musikalische Beihilfe.

 

Riemenschneider als Regional-Oper
„Kompositions-Metier ist erkennbar, aber Notwendigkeit, diese acht Bilder aufzuführen, besteht nicht. Es sei denn, man findet eine Riemenschneider-Oper in Würzburg, wo der Skulpteur wirkte, sogar Bürgermeister war, dann inhaftiert und gefoltert wurde, ein adäquates Thema. Als Künstler im Schnittfeld von Bürgertum, Kirche, sozialem Aufruhr, brutaler Herrschaftsrache bleibt er eine Schlüsselgestalt, Luther vergleichbar. So, als Musiktheater-Memento, wäre die Aufführung unterm Regional-Aspekt zu legitimieren.“
Aus: Gerhard R. Koch, Nicht einmal ein Skandal. Würzburg gräbt Pászthorys 'Tilman-Riemenschneider'-Oper aus. In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24. Januar 2004, Nr. 20, Seite 36 Feuilleton

 

Megakerls

Von der Bühne abgegangener tauberfränkischer Musikact. Nach einer Rezension zu schließen, konnte die Gruppe wegen des hörbaren tauberfränkischen Dialektes nicht englisch singen. Was kein Fehler war. Missing Act!

 

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